Letzte Aktualisierung 17.08.2021 |
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Sonntag 28.06.2015 / 14 Uhr
LIGHTER THAN ORANGE - THE LEGACY
OF DIOXIN IN VIETNAM
Gemeinschaftsraum am Goldregenweg 28 8050 Zürich-Oerlikon ![]() |
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2012 __________ |
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Dow
Chemical ist Hauptsponsor der Olympischen Spiele in London. Wir - und
nicht wir allein - meinen ein unwürdiger Sponsor, denn Dow
Chemical
ist nicht irgend eine Firma. Dow Chemical hat Tod, Verwüstung
und unsägliches Leid über Millionen von Menschen
gebracht und
weigert sich zur Verbesserung der Lebensverhältnisse der Opfer
beizutragen – ein Verhalten, das dem olympischen Gedanken
zutiefst
widerspricht. Lesen Sie weiter in den Briefen und Artikeln,
unterschreiben Sie die Petition der Association d'Amitié
Franco-Vietnamienne.
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_________________________________________________________________ Dow
Chemical
Olympiade und Paralympics 2012 Während
der Olympiade und den Paralympics zeigt die VSV in
einschlägigen
Kinos der deutschsprachigen Schweiz diesen Protestspot gegen den
unwürdigen Sponsor Dow Chemical.
Wir danken dem riffraff in Zürich für die geschenkte Zusatzwoche und erwarten mit Interesse Reaktionen aus dem Publikum. ![]() |
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_________________________________________________________________ Ein
unwürdiger
Sponsor Für 7
Millionen englischen Pfund darf sich der US Konzern Dow Chemical mit
Bandenwerbung in den Stadien als Sponsor der olympischen Spiele und der
Paralympics präsentieren. „Dies ist der
ungeeignetste
Sponsor, den man sich
vorstellen kann“ meinen Organisationen der Vietnam-,
Friedens-
und
Umweltbewegung aus Vietnam und Europa. Mit dem Sponsoring der Olympischen Spiele und der Paralympics 2012 will sich Dow Chemical als Schutzpatron für den Sport und die Menschen darstellen. Dies kann angesichts der Taten von Dow Chemical nicht anders als zynisch bezeichnet werden. Dow
Chemical ist nämlich eine der Herstellerfirmen des
Entlaubungsmittels Agent Orange, das von 1961–1971 durch die
US-Armee über dem
Süden Vietnams sowie Teilen von Laos und Kambodscha
versprüht
wurde. weiter lesen...
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_________________________________________________________________ Ausstellung zu Agent Orange in Balerna (TI) 18. juni bis 25.Juni 2012 download ![]() Links (Articolo + Foto): Document Fotos |
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_________________________________________________________________ Publication dans VietWeek 11. Mai 2012 ![]() |
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_________________________________________________________________ Offener Brief von Union des Femmes/ Lettre de l'Union des Femmes 29. Mai 2012 ![]() |
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Protestsbrief von Herrn Hoang Tuan Anh, Minister für Kultur, Sport und Tourismus / Protestation du Vietnam au CIO, signée par M. Hoang Tuan Anh, Ministre de Culture, Sport et Tourisme au CIO 02. Mai 2012 Viet français english ![]() ![]() |
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_________________________________________________________________ Offener Brief zu Dow Chemical an den Olympic und Paralympic Games in London 11. April 2012 deutsch français english italian ![]() ![]() |
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2011 __________ |
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_________________________________________________________________ VAVA Offener Brief an IOC 30. November 2011 ![]() |
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10. August 2011 Erklärung zum Jahr der Opfer von Agent Orange 2011 Am
10. August 1961 führte die US-Luftwaffe die ersten
Sprühflüge mit Entlaubungsmitteln über
vietnamesischem Territorium durch, unter ihnen das dioxinhaltige Agent
Orange. In diesem Jahr erinnert Vietnam mit vielfältigen
Veranstaltungen an den 50. Jahrestag dieses Ereignisses. Der
Vietnamkrieg (1961-1975) ist bekannt für die massiven
Bombardements auf Nordvietnam. Noch heimtückischer war der von
der Öffentlichkeit lange Zeit nicht beachtete chemische Krieg,
der von 1961 bis 1971 im Süden dramatische, bis heute
andauernde Wirkungen verursachte. Es handelt sich dabei um eine
Umweltzerstörung grössten Ausmasses und eine
menschliche Katastrophe vielfältiger Art mit Auswirkungen auf
Gesundheit, Wirtschaft, Gesellschaft und Kultur, jetzt schon in der
dritten Generation. Die
Regierung der Vereinigten Staaten und die Firmen, die diese chemischen
Produkte hergestellt haben, leugnen jegliche Verantwortung. Aber dabei
darf es nicht bleiben. Am
16. Juni 2010 hat in Hanoi die Dialoggruppe USA-Vietnam[1]
ihren vierten Bericht veröffentlicht, der aus zwei Teilen
besteht, einer Erklärung und einem Aktionsplan. Die
Erklärung nimmt kein Blatt vor den Mund und bricht mit der
bislang üblichen sprachlichen Zurückhaltung. Sie
begrüsst die Anstrengungen, welche Vietnam seit 1980
unternommen hat, um selbst gegen die Folgen dieser
Versprühungen anzukämpfen und erinnert daran, dass es
auch bescheidene humanitäre Hilfe von
Nichtregierungsorganisationen gegeben hat, unter ihnen der
Ford-Stiftung. Der
Plan, der im zweiten Teil erläutert wird, gibt als Bedarf
für die Aktivitäten die Summe von 300 Mio. USD an,
die in Jahresraten von 30 Mio. aufgebracht werden müssen. Die
Aufzählung der einzelnen Aufgaben, die in dieser Zeit zu
lösen sind, ist vier Seiten lang. Das Programm ist ehrgeizig,
und man kann Zweifel hegen, dass 300 Mio. ausreichen werden, es
durchzuführen. Allerdings
hat die Dialoggruppe keinerlei Entscheidungsbefugnis und
verfügt über keine finanziellen Mittel. Das Problem
der Folgen der Sprühaktionen ist also weit entfernt davon,
gelöst zu werden. Doch
ein Punkt verdient, hervorgehoben zu werden: Die Dialoggruppe wendet
sich direkt an die amerikanische Regierung mit der Aufforderung, den
grössten Teil der nötigen Mittel bereitzustellen. Die
humanitäre Hilfe steht in keinem Verhältnis zu dem
was nötig wäre. Deshalb muss die
Unterstützung für Vietnam und die gerechte
Entschädigung für die Opfer auf der Ebene der Staaten
organisiert werden. Die Firmen, welche die Entlaubungsmittel
hergestellt haben, vor allem Monsanto und Dow Chemical, müssen
sich an dieser Unterstützung beteiligen und so die
Verantwortung für ihr Handeln übernehmen. In
Ivry (Frankreich) haben sich am 21. Mai 2011 anlässlich des
50. Jahrestages der Gründung der Association
d’Amitié Franco-Vietnamienne die VertreterInnen
von vier Solidaritätsorganisationen mit Vietnam darauf
verständigt, die Öffentlichkeit erneut auf die
Tragödie hinzuweisen, die sich in Vietnam abspielt, mehr als
35 Jahre nach Ende des Krieges. Sie wollen ihre Anstrengungen darauf
richten, in ihren jeweiligen Ländern Abgeordnete von der
Notwendigkeit einer schnellen und massiven Hilfe für die
vietnamesischen Opfer von Agent Orange und für das Land
Vietnam, dessen Natur durch die Entlaubungsmittel verwüstet
worden ist, zu überzeugen. Association
d’Amitié Franco-Vietnamienne Association
Belgique-Vietnam *Britain-Vietnam
Friendship Society *Associazione
Italia-Vietnam (*Diese beiden Organisationen waren an der Konferenz nicht vertreten. Sie haben sich der Erklärung nachträglich angeschlossen.) Unterstützende
Organisationen in der Schweiz: -
Association
des Vietnamiens en Suisse -
Dr.
h.c. Daniel G. Hueskes (Den Kindern eine Chance geben.) -
Frauenvereinigung
für Frieden und Fortschritt -
medico
international schweiz - Schweizerische Friedensbewegung [1]
Gruppe von vietnamesischen und amerikanischen
Wissenschaftlern und Politikern, gegründet 2007, um gemeinsam
das Problem der Folgen von AO zu diskutieren und im Sinne der
Humanitären Hilfe zu lösen. Organisiert wird die
Arbeit vom Aspen-Institute, finanziert von der Ford-Stiftung |
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Déclaration
du 27.5.2011
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2009 __________ |
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Décision injuste
Agent Orange Décision injuste (pdf format)Le
courrier du Vietnam: Agent orange
: une décision injuste de la Cour suprême
américaine - 04/03/2009 Le
combat continuera jusqu'à ce que la justice soit rendue
à toutes les victimes de la campagne de "guerre chimique"
menée par le gouvernement américain au Vietnam. C'est
ce qu'a souligné l'avocat Jonathan Moore, conseiller de
l'Association des victimes de l'agent orange/dioxine du Vietnam (VAVA),
pour le procès intenté par les victimes
vietnamiennes de l'agent orange/dioxine contre 37 compagnies
américaines des produits chimiques ayant fabriqué
ce toxique déversé au Vietnam par
l'Armée américaine pendant la guerre,
après la décision rendue publique le 2 mars par
la Cour suprême américaine de ne pas examiner la
plainte des victimes vietnamiennes. La
Cour n'a donné aucun commentaire sur sa décision,
prise le 27 février dernier, rejetant ainsi la plainte des
victimes vietnamiennes et 2 autres plaintes des
vétérans américains contre les
fabricants de produits chimiques américains pour leur
demander d'indemniser les dommages. Auparavant,
la pétition des victimes vietnamiennes avait
été rejetée par la Cour d'appel
fédérale de New York, bien que plusieurs
recherches scientifiques comme les réalités
prouvent un lien direct entre ces défoliants, les cancers,
le diabète et les malformations congénitales. De
son côté, Merle Ratner, coordinatrice de Vietnam
agent orange relief and responsibility campaign (VAORRC), s'est
déclarée indignée, en tant qu'une
citoyenne américaine, que la Cour suprême
américaine avait refusé la justice à
plus de 3 millions de victimes vietnamiennes de l'agent orange/ dioxine
ainsi qu'aux vétérans américains
affectés par ce produit nocif. Elle
a annoncé que ce procès de la VAVA avait
bénéficié d'un soutien public sans
précédent tant aux États-Unis que dans
le monde pour demander la justice et la compensation aux victimes
vietnamiennes. "Les Américains continuerons de lutter pour
demander la justice et la compensation aux victimes et pour nettoyer
les points chauds au Vietnam", souligne-t-elle. Les
procès liés à l'agent orange/ dioxine
sont une longue lutte pour la justice lancée depuis la fin
de la guerre par les vétérans
américains conduisant à un arrangement en 1984
selon laquelle les compagnies chimiques américaines, dont
Dow Chemical et Monsanto, ont accepté de verser 180 millions
de dollars à un fonds de compensation. Outre
le procès en cours de la VAVA, 2
vétérans
américains ont déposé une
pétition pour
demander leur droit dans cette somme. Lors
de son interview accordée hier au journal en ligne
VietNamNet, le secrétaire général de
la VAVA, Trân Xuân Thu, affirme que cette
décision de la Cour suprême américaine
"ne met pas fin" à la lutte pour la justice des victimes
vietnamiennes. "Nous poursuivrons le combat par d'autres voies. Cette
décision ne peut mettre un terme à tous les
aspects touchant à la situation des victimes vietnamiennes
de l'agent orange/dioxine", souligne-t-il. La
VAVA affirme que la décision de la Cour suprême
américaine "va à l'encontre de la
réalité", celle de l'extrême
gravité des séquelles de la dioxine pour des
millions de Vietnamiens. Giang
Ngân/CVN
(04/03/2009) Nhân Dân: The
US Supreme Court on March 2, 2009 announced its decision to refuse a
review of petitions lodged by Vietnamese Agent Orange victims against
US chemical manufacturing companies for their producing the toxic
chemical used by the US Army during the Vietnam war. Once again,
equality and justice reserved for the Agent Orange/Dioxin victims in
Vietnam are not respected. The
US chemical warfare coded the “Ranch Hand Campaign”
against Vietnam began from 1961 to 1971. This is the longest, cruelest
war, causing the heaviest losses to humans, nature and environment in
Vietnam. The effects and consequences of Agent Orange have still been
passed from generation to generation. Nature and the environment
continue to be destroyed. Within those ten years, the US Army had
carried out 19,905 sorties, spraying about 80 million litres of
herbicides and as a result, over three million people had been
victimised. On the other hand, many American and international
scientists had proved that the Agent Orange/Dioxin was the toxic
chemical, not merely the herbicide. At
present, millions of Vietnamese Agent Orange victims are wrestling with
their daily lives because of the effects of the US toxic chemical,
whereas their eco-environment has been badly destroyed. Pains, poverty
and diseases are constantly tormenting their lives. Many of them have
died without having received any assistance from those who had been the
cause of their misery. It is because of this that Vietnamese
Agent-Orange victims lodged the lawsuit against 37 US chemical
producers to the US Supreme Court. But they have received only the
wrong and regrettable decisions so far. On the contrary, the Vietnamese
Government has done everything it can to give its material and
spiritual help to their Agent Orange victims so that they could
overcome by themselves their own difficulties and improve their lives.
On the other hand, the Vietnamese Government has issued a lot of
policies to assist these victims, while other Vietnamese social and
humanitarian organisations have held a wide range of practical
activities to support these victims. Only
a few hours after the US Supreme Court’s decision on the
above-said issue, American lawyer Jonathan Moore who is lead counsel
for the Vietnam Association of Victims of Agent Orange (VAVA) in the
lawsuit against 37 US companies that produced the toxic chemical said
he was very sad to hear this decision, further confirming that the
struggle must continue until justice for all those who were victimised
by the US Government’s campaign of chemical warfare during
the Vietnam War is achieved. Ms Merle Ratner, co-ordinator of the
Vietnam Agent Orange Relief and Responsibility Campaign said:
“As a US citizen, I am outraged that the Supreme Court has
refused justice for the more than 3 million Vietnamese victims of Agent
Orange as well as to Agent Orange affected by US veterans whose suit
was also denied review”. “However,
the VAVA lawsuit has produced unprecedented public support both in the
US and internationally for justice and compensation for
Vietnam’s Agent Orange victims. Americans will keep on
fighting for justice and for full compensation for the victims and
clean up of the hot spots” – Ms Merle Ratner
further said. On
May 15, 2008, for the first time the Agent Orange issue was brought to
the hearing at the Asia Pacific and the Global Environment Subcommittee
of the US House of Representatives. So what the USA should and must do
is to give back the right to live, equality and justice to the
Vietnamese Agent Orange victims! By
Tran Dinh Chinh 4.3.2009 VAVA vows to
fight for AO victims The
Vietnam Association for Victims of Agent Orange/dioxin (VAVA) says that
it will continue to struggle for Agent Orange (AO)/dioxin victims in
various forms until justice is achieved. In
a statement issued on March 4, VAVA expressed great resentment
regarding the US Supreme Court’s decision on March 2 to
reject VAVA’s petition, saying that it completely denies the
fact about the consequence of AO/dioxin in Vietnam that has been
confirmed by many Vietnamese and international scientists. VAVA
also called on all Vietnamese and people with conscience in the world
to stand by Vietnam in demanding the US side to take legal and moral
responsibility for resolving the aftermath of AO/dioxin in Vietnam. Tran
Xuan Thu, VAVA Deputy President and General Secretary, said the US
Supreme Court’s dismissal of the suit is only valid within
the states under the jurisdiction of the Court of Appeals No2.
According to the US law, Vietnam can still file its suit at the
remaining 11 courts of appeals in the US. In
addition to the legal battle, Mr Thu said that it would also continue
to step up the struggle at public forums aimed at garnering support for
the victims. He said that a number of individuals and foreign
organisations had declared their support for Vietnamese AO victims,
including the Britain-Vietnam Friendship Society, the France-Vietnam
Friendship Association, and the Vietnam Agent Orange Relief and
Responsibility Campaign of the US. Len
Aldis, Secretary of Britain-Vietnam Friendship Society, said that the
US Supreme Court’s rejection of the appeal by both US and
Vietnamese victims without giving any reasons clearly showed that their
ruling was based on political reasons rather than legal ones. He
affirmed that the struggle would continue until justice prevails for
the victims. The
Vietnam Agent Orange Relief and Responsibility Campaign said that it
would be stepping up its corporate campaign with VAVA aimed at bringing
public support for the victims. The France-Vietnam Friendship
Association said it would hold a seminar on the effects of AO in
Montreuil on March 9. Also
on March 4, the Vietnam Fatherland Front issued a statement calling on
international organizations, governments, non-governmental
organizations, scientists and people in the world to take practical
action to support the Vietnamese AO victims and their lawsuit. According
to VAVA, between 1961 - 1971, the US army used about 80- million litres
of toxic chemicals, mainly Agent Orange that contained nearly 336
kilograms of dioxin. Consequently, about 4.8 million Vietnamese people
were exposed to this deadly toxic chemicals and more than 3 million of
them have suffered from the effects of Agent Orange. (VNS/VOV) 5.3.2009 ____________________________________________________ Friendship
societies protest US court’s AO decision Vietnamese
friendship societies issued a joint statement on March 6, voicing their
protest against the US Supreme Court’s decision to reject a
Vietnamese Agent Orange /dioxin victims’ petition against the
US companies responsible for the production of AO/dioxin chemicals that
were used in Vietnam during the war between the two nations. Among
the signatories of the statement were the Vietnam Union of Friendship
Organisations, the Vietnam-US Society, the Vietnam Peace Committee, the
Vietnam Fund for Peace and Development, and organisations representing
solidarity and friendship between the Vietnamese and overseas groups. They
described the US Supreme Court’s March 2 decision as
“an erroneous, unjust and amoral one”, while
demonstrating their support for the Vietnam Association for Victims of
Agent Orange/dioxin (VAVA)’s statement denouncing the US
Supreme Court’s irrational and inhumane decision. “We
wholeheartedly support the determination of the Vietnamese AO victims
to maintain their struggle for justice, in both the courts and the
public opinion front,” said the statement. They
called on all organisations and pacifists across the world to voice
their solidarity, support and assistance to lend more weight to the
Vietnamese AO victims’ battle for justice. “We
call on the US administration to accept its responsibility to resolve
the consequences of war in Vietnam, including the residual effects of
toxic chemicals sprayed by the US troops,” they said, noting
that “justice must be granted to Vietnamese AO
victims.” Between
1961 and 1971, the US army sprayed about 80 million litres of toxic
chemicals, mainly Agent Orange, containing almost 336 kilograms of
dioxins, over Vietnam. Consequently, approximately 4.8 million
Vietnamese people were exposed to the deadly toxic chemical, and more
than 3 million of them still suffer from the effects of Agent Orange. The
US chemical manufacturers accepted the deadly effects of Agent
Orange/dioxin in 1984 and paid US war veterans US$180 million in
compensation for their exposure to AO/dioxins. In
1996, the US Government acknowledged the harmful effects of AO/dioxins,
sending apologies and granting subsidies worth billions of US$ to US
war veterans who had been exposed to AO/dioxins. Scientific
research by Vietnamese, American and international scientists has
proved that the toxic chemicals used by the US troop have had a
detrimental effect on the health of not only those who were directly
exposed to these chemicals, but their offspring too. According
to several epidemiological studies on the consequences of dioxins,
jointly conducted by Vietnamese and Japanese scientists, dioxin-related
diseases identified by the US National Academy of Sciences Institute of
Medicine have also been discovered in Vietnamese AO/dioxin victims. (VNA)
7.3.2009 Agent
Orange Décision injuste (pdf format)
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2008 __________ |
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Aufruf zur Gerechtigkeit
Am 22. Februar 2008 bestätigte das US Appellationsgericht in New York das Urteil des Bezirksgerichts vom 19. März 2005 und wies die Klage der vietnamesischen Agent Orange Opfer gegen die Herstellerfirmen dieser tödlichen Chemikalie ab. Dies ist ein irrationales, durch Befangenheit geprägtes und unfaires Urteil, welches der täglichen Realität der viet-namesischen Opfer, deren Leiden durch Agent Orange/ Dioxin verursacht ist, in keiner Weise Rechnung trägt. Die Produktion und Lieferung der toxischen Produkte durch diese Chemieunternehmen an die US Armee während des Vietnamkrieges, haben weiterhin lang anhaltende und tödliche Wirkungen auf das Leben und das Ökosystem Vietnams. Die US-Chemieunternehmen wussten sehr wohl, dass ihre Produkte die menschliche Gesundheit schädigen, schon bevor sie diese in Vietnam eingesetzt wurden. Sie haben die Wahrheit ignoriert und weigern sich, die Verantwortung für ihre Verbrechen zu übernehmen, nicht allein gegenüber den vietnamesischen Opfern sondern auch den Opfern in weiteren Ländern, die im Vietnamkrieg aktiv waren. Die Forderungen der Agent Orange/Dioxin Opfer sind völlig legitim. Sie haben keine andere Wahl, als ihren Kampf für Gerechtigkeit fortzusetzen und wir unterstützen ihre Anrufung des obersten Gerichtshofs der USA, des Supreme Court. Gleichzeitig setzen unsere Anstrengun-gen fort, um eine wachsende Unterstützung der Opfer durch die gesamte menschliche Gemeinschaft zu erreichen, einschliesslich des amerikanischen Volkes. Wir rufen alle Menschen der ganzen Welt, die ein Gewissen haben, auf, sich an die Seite der Agent Orange Opfer zu stellen und gemeinsam die Hersteller der tödlichen Gifte aufzufor-dern, die rechtliche, geistige und moralische Verantwortung für die Folgen ihres Tun zu übernehmen. Das Leiden der Opfer von Agent Orange/Dioxin Opfer in Vietnam ist ein Schmerz der gesamten Menschheit. Der Kampf für Gerechtigkeit muss erfolgreich enden! Erstunterzeichnende Organisationen: Association
Belgique - Vietnam Association
d’amitié franco-vietnamienne AAFV Associazione
Nazionale Italia-Vietnam Britain-Vietnam
Friendship Society Freundschaftsgesellschaft
Vietnam Vereinigung Schweiz-Vietnam Al Burke, Koordinator der Stockholm Konferenz von 2002 Aufruf zur Gerechtigkeit (format pdf) ______________________________________________________________ |
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Déclaration
Pour la Justice
Le 22
février 2008 à New York, la Cour
d’appel des Etats-Unis a confirmé le jugement du
19 mars 2005 de la Cour de District rejetant la plainte des victimes
vietnamiennes de l’Agent orange contre les entreprises qui
ont fabriqué ce produit chimique mortel. C’est une
décision déraisonnable, erronée et
injuste qui ne tient pas compte de la réalité
affrontée chaque jour par les victimes vietnamiennes dont
les souffrances sont dues à l’Agent orange/dioxine. La
production et la fourniture de produits toxiques aux forces
américaines engagées dans la guerre du Vietnam
par ces entreprises chimiques continuent à avoir des effets
meurtriers de longue durée sur la santé humaine
et sur les écosystèmes au Vietnam. Les
entreprises chimiques savaient très bien que leurs produits
étaient nuisibles à la santé humaine
avant qu’ils ne soient employés au Vietnam. Elles
n’ont pas tenu compte de la vérité et
ont esquivé leur responsabilité pour leurs crimes
non seulement à l’égard des victimes
vietnamiennes mais à l’égard des
victimes des autres pays engagés dans la guerre du Vietnam. Les
exigences des victimes de l’Agent orange/dioxine sont
absolument légitimes. Elles n’ont pas
d’autre choix que de continuer leur combat pour la justice et
nous soutenons leur Appel à la Cour Suprême des
Etats-Unis. Nous continuerons à faire campagne pour obtenir
un soutien croissant de toute la communauté humaine, y
compris du peuple américain. Nous
demandons aux hommes et aux femmes de conscience du monde entier de se
tenir à nos côtés pour exiger que les
producteurs de ces poisons mortels assument leurs
responsabilités juridique, spirituelle et morale envers les
effets dont ils sont la cause. La
douleur des victimes de l’Agent orange/dioxine est la douleur
de toute l’humanité. Nom
et adresse de l’organisation:
Date et signature: |
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2007 __________ |
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Referat Forum für Zeitzeugen, 28.8.2007, Aarau Heute denken viele beim Stichwort „Vietnam“ an eine faszinierende Feriendestination und das ist gut so. Historische Tempel und Pagoden, eindrückliche Landschaften und das Grün der Reisfelder, freundliche Menschen und die Begegnungen mit ihnen sind zweifellos eine Reise wert. Doch hier, im Forum für Zeitzeugen, möchte ich Ihren Blick auf eine andere Realität lenken: „Kriege enden nicht, wenn keine Bomben mehr fallen und die Kämpfe aufgehört haben. Die Zerstörungen dauern viel länger an, in der Landschaft ebenso wie im Gedächtnis und in den Körpern der Menschen,“ hatten wir im Stockholmer Appell zu den Langzeitfolgen des Krieges in Laos, Kambodscha und Vietnam im Juli 2002 festgehalten. Vietnam war lange Jahre vor allem ein Synonym für einen schrecklichen Krieg. Der damalige Verteidigungsminister Robert Mc Namara, der seine Doktrin viel später als einen „Fehler“ bezeichnet hat, wollte damals das Land „in die Steinzeit zurück bomben“, wie er sich ausdrückte. Dies wurde weit gehend umgesetzt. Auf Vietnam sind Bomben mit mehr Sprengkraft gefallen, als im ganzen 2. Weltkrieg abgeworfen wurden. Guernica total. Die Älteren unter uns erinnern sich an die schrecklichen Bilder, die damals über die Bildschirme des noch jungen Fernsehens in die Stuben flimmerten, Bilder die heftige, Welt weite Proteste auslösten. Vergleichbare Bilder aus dem Irak könnten übrigens zum Nachdenken darüber anregen, wie weit unsere Wahrnehmung abgestumpft ist, aber das ist eine andere Geschichte. Eine Facette des US-Krieges in Vietnam war zunächst weniger im Vordergrund als Napalm- und andere Bomben. Sie war aber, nicht weniger zerstörerisch. Ihre Hinterlassenschaft hat verheerende Folgen bis heute. Ich spreche von den Dioxin haltigen Herbiziden, das von 1961 bis 1971 über Vietnam versprüht wurde. Was man heute über den chemischen Krieg in Vietnam weiss, ist so gravierend, dass es den Schluss nahe legt, die Geschichtsbücher zu korrigieren: nicht die oft genannte Tonkin-Affäre 1964 markiert Beginn dieses Krieges, der in der westlichen Welt Vietnam-Krieg genannt wird, sondern der Beginn der Sprühflüge. Leuchten wir diesen Beginn etwas aus: Im Mai 1961 schickte John F. Kennedy seinen Vizepräsidenten Lyndon B. Johnson nach Saigon, um mit dem südvietnamesischen Präsidenten Ngo Dinh Diem über die zukünftige amerikanische Hilfe zu verhandeln. Eines der Ergebnisse war ein militärisches Entwicklungs- und Testzentrum in Vietnam (CDTC) unter der Federführung des Pentagons. Es hatte zum Ziel, neue Methoden und Waffen für die Bekämpfung von Aufständen zu entwickeln. Eine der ersten Aufgaben bestand darin herauszufinden, wie weit Herbizide als Mittel der Kriegsführung taugen würden. Im November 1961 segnete Präsident Kennedy jenes Programm ab, das unter den Decknamen „Trail Dust“ und „Operation Ranch Hand“ in die Geschichte eingegangen ist. Es ermöglichte in Südvietnam definitiv den Einsatz von Herbiziden. Das erklärte Ziel war die Entlaubung und letztlich Vernichtung der Wälder, die dem Widerstand zur Tarnung und als Versorgungswege dienten. Entlaubt wurden neben Wäldern aber auch Umgebungen von Militärbasen und Flugplätzen. Niedergespritzt wurden Flussufer. Vernichtet wurde Ackerland, um dem Gegner Nahrungsgrundlagen zu entziehen und so Bauern aus den vom Widerstand beherrschten Bezirken in regierungskontrollierte Gegenden und die sogenannten „Wehrdörfer“ zu zwingen. Am 7. November 1961 wies Verteidigungsminister Robert McNamara den Vorsitzenden der Stabschefs und den Minister für Luftstreitkräfte an, in aller Eile Flugzeuge, Personal und Chemikalien bereitzustellen, um die fast reife Ernte in jenen Gegenden zu zerstören, in denen der Widerstand vermutet wurde. > Hai Tam Elmo R. Zumwalt, befehlshabender Flottenadmiral zur Zeit des US-Krieges in Vietnam und selbst Vater eines als Kriegsfolge missgebildet geborenen Sohnes, bezeichnete diesen Krieg als "den grössten experimentellen chemischen Krieg". Keine 20 Jahre nach den Atompilzen über Hiroshima und Nagasaki wurden in Vietnam grossflächig Chemiewaffen ausprobiert. 2003 kam die Wissenschafterin Jeanne Stellman zum Schluss, dass der Chemiewaffeneinsatz noch erheblich umfangreicher war, als bis dahin – auch in Vietnam selbst - angenommen worden war. Im Magazin Nature vom April 2003 veröffentlichte sie die Forschungsergebnisse aus ihrer minutiösen Arbeit in den Archiven der Air Force. Zusammen mit ihrem Team der Columbia Universität hat sie während fünf Jahren aus den Bordbüchern der Piloten Fakten zusammengetragen. Neben dem exakten Wissen darüber, welche Substanzen wann und in welcher Menge über Vietnam versprüht wurden und welche Administration für welche Entscheide die politische Verantwortung trug, hat die Forschergruppe auch die Details der Ziele und Absichten ausgelotet. In minutiöser Kleinarbeit wurden Tausende von Flugplänen, Mengen und Art der verwendeten Herbizide mit geografischen Daten in Zusammenhang gebracht und so eine Karte der betroffenen Zonen erstellt, die weit präziser und aussagekräftiger war, als die bis dahin bekannten Angaben zu kontaminierten Gebieten. Aufgrund dieser Forschungsresultate konnten die Orte und die Zahl der Menschen, die von den Sprühflügen betroffen waren, umfassender als bisher beziffert werden. 3181 Dörfer wurden durch die 77 Millionen Liter Entlaubungsmittel direkt besprüht. Angesichts der Tatsache, dass der Wind die Gifte noch über die anvisierten Ziele hinaus getragen hat, muss heute davon ausgegangen werden, dass in Vietnam bis 4,8 Millionen Zivilpersonen den Chemiewaffen unmittelbar ausgesetzt waren. Dazu kommen Menschen in den Grenzregionen von Laos und Kambodscha, die ebenfalls von den Sprühaktionen betroffen waren. Die Auswertung der Bordbücher beweist im Weiteren, was Beobachtende schon lange festhielten: es ging den verantwortlichen Politikern und Militärs nicht allein um die Entlaubung der Ho Chi Minh-Piste, sondern auch um die Zerstörung der Nahrungsbasis, die Aushungerung des Feindes. In den Nachrichten des Pressedienstes der UNO war nach der Veröffentlichung der Studie von Jeanne Stellman zu lesen, dass über 30 Jahre nach dem Versprühen von Agent Orange durch die US-Truppen in Vietnam die Gesundheitsschäden für die Kriegsveteranen und Familien wie auch für Hunderttausende Vietnamesinnen und Vietnamesen nach wie vor verheerend seien und die Geburtsschäden sich bereits in der dritten Generation manifestierten. Die präzisen Fakten können die bis heute andauernden Ausflüchte über ungenügende wissenschaftliche Grundlagen zu den Zusammenhängen zwischen den versprühten Giftstoffen und deren medizinischen Folgen zu widerlegen. In der bekanntesten dieser giftigen Substanzen, dem Agent Orange, wurde die fast unglaubliche Menge von 366 Kilogramm Dioxin über dem Süden Vietnams versprüht. Im Vergleich dazu: In Seveso waren es 250g Dioxin, die in die Umwelt gelangten. Agent Orange/Dioxin ist für eine ständig wachsende Liste von Gebrechen verantwortlich, einschliesslich verschiedener Formen von Krebs, dem Geburtsschaden Spina Bifida (offene Wirbelsäule) und anderer Missbildungen, von Diabetes Typ 2, Schäden im Nervensystem, im Immun- und Hormonsystem und bei der Fortpflanzung. Was so seriösen vietnamesischen Wissenschaftern wie Prof. Le Cao Dai und seiner Forschergruppe nicht abgenommen wurde, wird heute von renommierten, international anerkannten Kollegen, die über ganz andere finanzielle Mittel und Laboreinrichtungen verfügen, bestätigt. Das gleiche gilt für die Forschungen von Prof. Vo Quy und seinem Team, das in Bezug auf die Schäden an Flora und Fauna den Bergriff des Ökozids geprägt hatte. In manchen Gebieten, wo einst Regenwälder wuchsen, gibt es heute nur noch Gräser und Gestrüpp. Die Folge sind Erosionen, Überschwemmungsschäden und Erdrutsche. Aufforstungsprogramme sind zwar im Gange, sind aber angesichts der Vergiftung des Bodens bedeutend langwieriger als unter normalen Umständen. All die über Jahre zusammengetragenen Forschungsresultate sagen aber eines nicht aus, das immer wieder behauptet wird: Es stimmt nicht, dass die US-Army nicht wusste, was sie tat. Die Warnungen kamen früh und für offene Ohren unüberhörbar: In den USA wurden erste Warnungen von Wissenschaftern, wonach Dioxin gesundheitsgefährdend sei, schon in den frühren 60-er Jahren, nach Beginn der Sprühaktionen laut. 1967 unterschrieben siebzehn Nobelpreisträger zusammen mit weiteren fünftausend Wissenschaftlern eine Petition an die amerikanische Regierung, die verlangte, die Gifteinsätze zu stoppen. Nichts geschah. Im Gegenteil, die Antwort aus dem Pentagon war, dass Dioxin nicht gefährlicher wäre als Aspirin. Auch in der Schweiz gab es schon in jener Zeit Warnungen. Die Centrale Sanitaire Suisse, CSS, heute medico international schweiz, veröffentlichte eine Broschüre unter dem Titel „Vietnam: Dokumente über den chemischen und bakteriologischen Krieg“. Darin waren minutiös Berichte aus US- und anderen Quellen über diesen gefährlichen, höchst beunruhigenden Aspekt der Kriegführung zusammentragen. Das Vietnamesische Rote Kreuz schätzt heute die Zahl der Opfer von Agent Orange / Dioxin auf 3 Millionen. Eine Zahl also, die etwa gleich hoch ist, wie jene der unmittelbaren Kriegstoten. Von den Kontaminierten der 1. Generation sind viele bereits gestorben, an Krebs oder anderen Krankheiten, die ihr geschwächter Körper nicht überstand. Tausende der Kinder, die von dieser Kriegsfolge betroffen sind, brauchen lebenslange Pflege durch ihre Familien, die oft ohnehin schon von Armut und in vielen Fällen auch von weiteren kriegsbedingten Verletzungen und Krankheiten gezeichnet sind. Während die ersten über 40 Jahre alt sind, werden noch heute schwer geschädigte Kinder geboren. Dass die sozialen Folgen eines Desasters solchen Ausmasses immens sind, versteht sich von selbst. Vietnam ist inzwischen zwar in der Lage, diesen Menschen eine ganz bescheidenen Rente zu bezahlen, aber dass diese ist nur ein Tropfen auf einen heissen Stein sein kann, ist auch klar. Vietnam ist ein armes Entwicklungsland, das nach dem Krieg auch noch ein fast 20 Jahre dauerndes US-Embargo zu erleiden hatte. Zur Behebung der Langzeitschäden und zur Behinderten gerechten Betreuung der Opfer braucht es internationale Unterstützung. Zehn Jahre lang hatte Vietnam versucht, mit Appellen an das humanitäre Gewissen der internationalen Gemeinschaft und insbesondere der USA Hilfe für die Agent Orange Opfer zu erhalten. 1999 setzte die Internationale Liga der Rotkreuz und Rothalbmond-Gesellschaften das Thema auf ihre Traktandenliste. Einige Rotkreuz-Gesellschaften und Hilfswerke sind daraufhin zu Gunsten der Opfer aktiv geworden, unter ihnen auch das Schweiz. Rote Kreuz. Als das US-Red Cross 170 Millionen Dollar bereitstellte, war die Hoffnung gross, dies wäre ein Durchbruch, allenfalls gar der Anfang von Kompensationen. Doch dem ist, zumindest bis heute, nicht so, obschon inzwischen eine Mehrheit der Bevölkerung in den USA der Meinung ist, dass für die Opfer des Vietnam-Krieges „etwas getan werden müsse“. Am 30. Januar 2004 reichte eine Gruppe von Opfern und ihr Verein, die Vietnam Association of Victims of Agent Orange/Dioxin, kurz VAVA, beim Gericht des Staates New York gegen über drei Dutzend Chemiefirmen in den USA eine Zivilklage ein. Unter diesen Firmen sind erwartungsgemäss Dow Chemical, die auch Produzentin von Napalm war, und Monsanto. Die Klägerinnen und Kläger, unter ihnen die bekannte Ärztin Phan Thi Phi Phi, selbst Opfer und langjährige Forscherin auf dem Gebiet der Langzeitfolgen durch Agent Orange, verlangten in ihrer umfangreichen, sorgfältig erarbeiteten Anklageschrift für den Musterprozess Zahlungen an die Opfer, deren Gesundheit durch den Einsatz der Produkte der inkriminierten Firmen schwer geschädigt wurde. Die Anklage stützte sich auf die Gesetze zur Entschädigung von Ausländern aufgrund der Verletzung internationalen Rechts und die Produkthaftung. Brisant ist, wie die Bereicherung an den schädigenden Produkten als zusätzlich belastender, ethisch verwerflicher Faktor eingebracht wurde. Damit war eine neue Phase eingeläutet. Die Opfer bitten seither nicht mehr bloss um humanitäre Hilfe, sie fordern Gerechtigkeit. Im März 2005 wurde die Klage abgewiesen mit der lapidaren Begründung, Agent Orange sei ein Herbizid und keine Chemiewaffe. In der Folge haben die KlägerInnen und ihre Rechtsvertreter Berufung eingelegt. Im sich lange hin ziehenden Verfahren haben am 18. Juni dieses Jahres die Anhörungen der Opfer vor der 2. Instanz der US-Justiz stattgefunden. Geäussert hat sich das Gericht seither noch nicht, doch letzten Monat sind zwei der zwei Mitglieder der Delegation, die in New York ausgesagt hatte, Nguyen Van Quy und Nguyen Thi Hong, an ihren Krebsleiden gestorben. Bis zum letzten Atemzug hatten sie all ihre Kräfte im Kampf um Gerechtigkeit eingesetzt. Wir teilen die Trauer ihrer Familien und Freunde. Sowohl in Vietnam als auf internationaler Ebene ist eine grosse Solidarität mit den Agent Orange Opfern in Gang gekommen. Ungezählte Veranstaltungen und Geldsammlungen haben in Vietnam selbst stattgefunden. Nach Bekannt werden des erstinstanzlichen Urteils, ging eine Welle der Empörung durch das Land. Innert kürzester Zeit setzten 12,5 Millionen VietnamesInnen ihre Unterschrift unter eine Petition, die Gerechtigkeit für die Opfer forderte. Die internationale Petition haben gut 700'000 Personen unterzeichnet. Am 29. April 1997 wurde in Paris die „Internationale Konvention über chemische Waffen“ (CIAC) unterzeichnet, die ein Verbot chemischer Waffen aussprach. 10 Jahre später haben die Freundschaftsgesellschaften mit Vietnam aus Belgien, Dänemark, Deutschland, England, Frankreich, Italien, Schweden, Spanien und der Schweiz gemeinsam beschlossen, den „Internationalen Aufruf von Juristinnen und Juristen zur Verantwortung der Vereinigten Staaten gegenüber Vietnam“ zu verbreiten und ihm Nachdruck zu verschaffen. Der Aufruf der sieben VölkerrechtlerInnen weist stringent die Verantwortung der USA gegenüber den Opfern ihrer chemischen Kriegsführung, aber auch gegenüber Vietnam als Land, das mit der Gesamtheit der Schäden konfrontiert ist, nach. „In Erwägung folgender Fakten...“ beginnt das minutiös recherchierte Dokument und kommt zum Schluss: „Durch die schlichte Tatsache, dass C123-Flugzeuge geschickt wurden, um unter Bruch der territorialen Integrität Pflanzengifte über den Wäldern eines fremden Landes zu versprühen, und dass durch diese Handlungen Verletzungen und Zerstörungen verursacht wurden, die gegen die Menschenrechte verstossen, wie immer auch der modus operandi gewesen sein mag, wurde ein illegaler Akt vollzogen, mit dem sich die Vereinigten Staaten selbst für die Folgen verantwortlich gemacht und damit die Pflicht auf sich geladen haben, diese Folgen zu beheben.“ Angesichts des Leides der Opfer und in der Überzeugung, dass ein wirklicher Friede sich erst dann entwickeln kann, wenn die Kriegsverbrechen gesühnt sind, rufen wir Sie dazu auf, den internationalen Aufruf der Juristinnen und Juristen mit zu unterzeichnen. Sie finden ihn auf dem Infotisch zusammen mit dem Buch, aus dem die eindrücklichen Fotos von Roland Schmid stammen, und andern Materialien der Vereinigung Schweiz-Vietnam. Anjuska Weil (pdf format) ________________________________________________________________ |
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Gemeinsame Medienerklärung
europäischer
Freundschaftsgesellschaften mit Vietnam
29.April 1997 – 29. April 2007
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10ème anniversaire
Journée internationale
des victimes des guerres chimiques
29.April 1997 – 29. April 2007
Nous, associations d’amitié avec le Vietnam de neuf pays d’Europe, marquerons ce dixième anniversaire en adoptant et en nous engageant à diffuser massivement la pétition de soutien à l’ « Appel international de juristes pour la responsabilité des Etats-Unis envers le Vietnam » auquel ils ont livré une gigantesque guerre chimique de 1961 à 1971 .... Appel des juristes (format pdf)
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2006 __________ |
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Le 10
août journée des victimes de l’Agent
Orange
Des
millions de personnes autour du globe participent chaque
année aux commémorations des victimes des bombes
atomiques lancées sur Hiroshima et Nagasaki les 6 et 8
août 1945. Des centaines de milliers de personnes crient
„halte!“ à la guerre portée
au Liban. L’Association Suisse-Vietnam est à
côté de tous ceux et toutes celles qui oeuvrent
contre la barbarie de la guerre et pour une paix juste. C’est
dans cet ésprit qu’elle rappelle
que le 10 août est le jour de solidarité avec les
victimes de l’Agent Orange/dioxine qui attendent depuis plus
de 30 ans que leur soit rendue justice. Entre
1961et 1971 l’aviation Américaine a
utilisé l’arme chimique en déversant
sur le Vietnam plus de 80 millions de litres de défoliants
contenant presque 400kg de dioxine. L’Association des
Victimes de l’Agent Orange estime aujourd’hui que
4,8 millions de Vietnamiens et Vietnamiennes ont
été exposés à la dioxine,
dont 3 millions ont été affectés
sérieusement par cette substance extremement toxique et
parmis eux beaucoup d’enfants. Des dixaines de milliers
d’entre-eux ont souffert de cancers et d’autres
maladies incurables et ont subit une terrible mort lente. Des dixaines de milliers de Vietnamiens et Vietnamiennes ont été atteints dans leur fonction reproductive. De nombreuses femmes ont été privés du bonheur de la maternité, d’autres ont donné naissance à des enfants avec des malformations, des troubles mentaux et d’autres hadicapes graves. On
ne connaît pas encore la liste complète des
souffrances multiples, mais on sait, que la dioxine est responsable de
plusieurs formes de cancer, de malformations graves, d'anomalies
neuropsychologiques et autres. Aujourd'hui encore naissent des enfants
mutilés par la dioxine. Ce sont les petits-enfants de ceux
et celles qui ont été exposés aux
épandages. En
janvier 2004 l’Association des Victimes de l’Agent
Orange a déposé une plainte contre 37 entreprises
fabricants ces substances toxiques dont Dow Chemical et Monsanto
auprès de la Cour de Brooklyn NY. En mars 2005 le rejet de
la plainte a été rendu public. Entre-temps un
recours a été déposé et on
attend le jugement de la deuxième instance cette
année encore. Mais
les victimes qui souffrent chaque jour ne peuvent plus attendre le
résultat de toutes ces procédures juridiques
longues et incertaines. Elles ont besoin de notre solidarité
maintenant. Vu l’ampleur de la tragédie et les
besoins immenses qu’elle occasionne, on comprend que les
solutions dépassent les capacités
d’aide des vietnamiens. C’est
pour cela que l’Association Suisse-Vietnam lance un appel
à toutes les personnes et organisanisations de bonne
volonté visant à rendre public la souffrance des
victimes de l’Agent Orange et à leur apporter un
soutien. Ces victimes de guerre ne doivent pas tomber dans
l’oubli au moment ou de nouvelles guerres font de nouvelles
victimes. L’Association
Suisse-Vietnam pour sa part est à disposition pour informer
lors d’une soirée réservée
à ce thème ou en montant une exposition ou en
étant présent avec un stand ou encore sous
d’autres formes. Elle se réjouit
d’être contactée à ce sujet. Zurich, le 8 Août 2006, Anjuska Weil Imprimer (format .pdf) - Version en français Publication Livre de Peter Jäggi ________________________________________________________________
10.
August, Tag der Agent Orange Opfer
Millionen
Menschen rund um den Globus nehmen jedes Jahr am Gedenken der Opfer der
Atombombenabwürfe auf Hiroschima und Nagasaki am 6. und 8.
August 1945 teil. Hunderttausende rufen „Stopp“
angesichts des Krieges, der den Libanon überzieht. Die
Vereinigung Schweiz-Vietnam ist an der Seite all jener, die gegen die
Barbarei des Krieges und für einen gerechten Frieden eintreten. In
diesem Sinne möchten wir darauf aufmerksam machen, dass der
10. August der Tag der Solidarität mit den Opfern von Agent
Orange / Dioxin ist, die seit über 30 Jahren darauf warten,
dass sie Gerechtigkeit erfahren. Zwischen
1961 und 1971 hat die Luftwaffe der USA über 80 Millionen
Liter Entlaubungsmittel über Vietnam versprüht, die
den Charakter von Chemiewaffen haben und fast 400kg Dioxin enthielten.
Die Vereinigung der Agent Orange Opfer geht heute davon aus, dass 4,8
Millionen Vietnamesinnen und Vietnamesen dem Dioxin ausgesetzt waren,
von denen 3 Millionen von der extrem giftigen Substanz ernsthaft
geschädigt worden sind, unter ihnen viele Kinder. Zehntausende
haben an Krebs und anderen unheilbaren Krankheiten gelitten und sind
einen langsamen qualvollen Tode gestorben. Zehntausende
von Vietnamesinnen und Vietnamesen sind in der Gesundheit ihrer
Fortpflanzung beeinträchtigt. Zahlreichen Frauen blieb das
Mutterglück verwehrt, andere haben Kinder mit Missbildungen,
geistigen und anderen schweren Behinderungen zur Welt gebracht. Noch
ist die Liste der mannigfachen Leiden nicht vollständig, aber
man weiss, dass Dioxin für verschiedene Formen von Krebs,
für Geburtsgebrechen, für neuropsychologische und
andere schwere Störungen verantwortlich ist. Noch heute werden
durch das Dioxin verstümmelte Kinder geboren. Es sind
Enkelinnen und Enkel jener, die den Sprühflügen
ausgesetzt waren. Im
Januar 2004 hat die Vereinigung der Agent Orange Opfer beim Gericht in
Brooklyn NY Klage gegen 37 Herstellerfirmen der giftigen Substanzen
eingereicht, unter ihnen Dow Chemical und Monsanto. Im März
2005 wurde die Abweisung der Klage bekannt gegeben. Inzwischen ist der
Rekurs eingereicht und mit dem zweitinstanzlichen Urteil wird noch
dieses Jahr gerechnet. Doch
die Opfer, die jeden Tag leiden, können nicht warten, bis das
langwierige und unsichere juristische Prozedere abgeschlossen ist. Sie
brauchen unsere Solidarität jetzt. Angesichts des Ausmasses
der Tragödie und der immensen Bedürfnisse, die es
hervorgerufen hat, ist verständlich, dass diese die
vietnamesischen Möglichkeiten der Hilfeleistung
übersteigen. Deshalb
lanciert die Vereinigung Schweiz-Vietnam einen Appell an alle Menschen
und Organisationen guten Willens, das Leiden der Agent Opfer bekannt zu
machen und ihnen Hilfe zukommen zu lassen. In einem Zeitpunkt, in
welchem neue Kriege neue Opfer hervorbringen, dürfen diese
Kriegsopfer nicht in Vergessenheit geraten. Die
Vereinigung Schweiz-Vietnam steht für Abende zum Thema,
für Ausstellungen, die Präsenz mit einem Stand oder
andere Formen der Information gerne zur Verfügung. Sie freut
sich darauf, in diesem Sinne kontaktiert zu werden. Zürich, 8. August 2006, Anjuska Weil Publikation Buch von Peter Jäggi ________________________________________________________________ A story of triumph for congenitally joined twin Nguyen Duc and his betrothed Thanh Tuyen Once
congenitally joined with his brother allegedly due to Agent Orange, one
of the twins is set to marry this December at 25 years of age, famed
after being successfully separated in 1988. The
success of the operation finally gave Nguyen Duc a new and independent
life after being joined at the pelvis with a common digestive tract and
three legs between the two boys. Duc
came out of the operation with the only operable leg, and finds himself
in love, and ready to get married. Duc
and his girlfriend Nguyen Thi Thanh Tuyen often visit his home in
Hoa Binh Village (Village of Peace) hostel [attached to Ho Chi Minh
City’s obstetrics hospital Tu Du] to visit his twin brother
Nguyen Viet, who was render immobile by the operation. Duc
is computer technology specialist who works as administrative staff
for the Tu Du hospital where he has received a wealth of support from
the beginning. Doctor
Nguyen Thi Phuong Tan, director of the Hoa Binh Village said Duc
is an example of the fact that anything is possible in life, an
energetic man despite his disposition. Duc
said his wedding party will be organized on December 16, 2006 at
Bao Tran restaurant in the city-based Thuong Xa Tax shopping center in
District 1 on Nguyen Hue street.
The wedding party is to be sponsored by Japanese company, Yasaka. Historic
operation In
1981, a young woman in Sa Thay district of Kon Tum province in
Vietnam’s Central Highlands, gave birth to the unusually
deformed twins, which has been attributed to coming in contact with
Agent Orange. Kon
Tum, where the twin’s mother had lived during American
War was an area that the Americans sprayed heavily from 1962 to 1970
with the herbicide that contains the highly toxic and stable chemical
called dioxin – the source of Agent Orange causing
deformities. Seven
years later, twin Viet contracted encephalitis – an
inflammation of the brain, and doctors decided to separate them to
prevent the other healthy boy from contracting the disease. The
operation started on October 4, 1988 at the Tu Du hospital with a
squad of leading Vietnamese and Japanese surgeons and lasted some 12
hours, with Japan providing the expertise, tools and technical
equipment.
The success of the operation was a first in Vietnam and only the
seventh of its kind in the world. After
the operation, Duc traveled to Japan many times for
rehabilitation operations, availing him his present healthy state. Viet
doesn't even flinch when his twin brother climbs awkwardly onto
the bed next to him. Source: Nguoi Lao Dong
– Translated by Minh Phat ________________________________________________________________
„Gerechtigkeit
für die Opfer von Agent Orange in Vietnam!“
Schritt für Schritt macht diese Forderung ihren Weg. Zum ersten Mal seit dem Ende des amerikanischen Krieges in Vietnam gehen Menschen wieder auf die Strasse, nun um mit Nachdruck auf die Spätfolgen dieses Krieges aufmerksam zu machen. Am 6. November fanden in San Francisco, Stockholm, Paris, Nimes und weiteren Städten Europas und der USA Aktivitäten statt. In Paris wurde symbolisch eine „Mauer des Friedens“ errichtet. Prof.
Nguyen Trong Nhan, der ehemalige Gesundheitsminister Vietnams und
spätere Präsident des Vietnamesischen Roten Kreuzes,
reiste im Dezember mit Agent Orange Opfern durch die Vereinigten
Staaten. Ziel dieser Reise ist es, der Öffentlichkeit in den
USA die Realität vor Augen zu führen und für
die Klage der Agent Orange Opfer gegen die 37 Herstellerfirmen des
Giftes zu sensibilisieren. Umfragen zeigen, dass inzwischen
über die Hälfte der US-Bevölkerung zur
Einsicht gelangt ist, dass für die Opfer etwas getan werden
müsse. Die
legendäre Mme Nguyen Thi Binh, ehemalige Aussenministerin
der Provisorischen Revolutionsregierung Südvietnams und
spätere Vizepräsidentin der Sozialistischen Republik
Vietnam, war in ähnlicher Mission in Europa unterwegs. An
Treffen mit Vertreterinnen und Vertreter der
Solidaritätsbewegung wurden die weiteren Schritte der
internationalen Kampagne zu Gunsten der Opfer der
Chemiewaffeneinsätze besprochen. Die Präsidentin der
Vereinigung Schweiz-Vietnam hat am Treffen in Paris teilgenommen. Das
Thema des chemiewaffen-Einsatzes in Vietnam wurde in der Schweiz
Ende der sechziger Jahre erstmals aufgegriffen. In der von der Centrale
Sanitaire Suisse herausgegebene Broschüre „Vietnam
- Dokumente über den chemisch-bakteriologischen
Krieg“ hatte Dr J.P. Guignard zusammen
mit weiteren Ärzten in der Romandie beunruhigende
Informationen zusammengetragen. In der Wahrnehmung standen damals
jedoch die Bombardierungen und die blutigen Kriegsgräuel im
Vordergrund, sowohl in Vietnam selbst als auch in der internationalen
Berichterstattung. Zum 25. Jahrestag der Befreiung Südvietnams, der auch das Ende des Krieges brachte, gestalteten der Autor Peter Jaeggi und der Fotograf Roland Schmid im Auftrag verschiedener Schweizer Hilfswerke unter dem Titel „Als mein Kind geboren wurde, war ich sehr traurig“, die eindrückliche Ausstellung zu den Spätfolgen der Chemiewaffeneinsätze, deren Vernissage in Basel auf breites Medienecho stiess. Später wurde die Ausstellung durch die Vereinigung Schweiz-Vietnam in mehreren weiteren Städten gezeigt und dabei auch in die Romandie gebracht. Das gleichnamige Buch, ein erweiterter Ausstellungskatalog, kann bei der VSV in deutscher und französischer Sprache zum Preis von Fr. 39.80 bestellt werden. Die
Spätfolgen von Agent Orange sind seit gut fünf
Jahren das Schwerpunktthema der VSV. Sie hat die Stockholmer
Konferenz über Langzeitschäden
des Krieges in Kambodscha, Laos und Vietnam vom Juli 2002 sowohl
finanziell, als auch durch die aktive Teilnahme und anschliessende
Übersetzungsarbeiten unterstützt. Das
gleiche gilt für die Pariser Konferenz
vom März 2005. In ihrer Publikation, dem „Hoa
Binh“ (was übersetzt „Frieden“
heisst), berichtet die VSV regelmässig über die
Langzeitschäden der Chemiewaffeneinsätze und die
wachsende Bewegung, welche Gerechtigkeit für die Opfer
fordert. Daneben werden andere Aspekte wie z.B. die
Süd-Süd-Kooperation Vietnams in Afrika oder
ökologische und kulturelle Fragen aufgegriffen, Meist sind es
Themen welche in der hiesigen Berichterstattung zu Vietnam kaum
Beachtung finden. Zum 30. Jahrestag der Deklaration der
Unabhängigkeit Vietnams hat die VSV eine Sondernummer
herausgebracht. Ausgaben des
Hoa Binh können bei der VSV kostenlos bezogen werden. Die
Unterstützung der VSV gilt ferner ganz direkt der Klage
der Agent Orange Opfer gegen die Herstellerfirmen des dioxinhaltigen
Giftes. So hat sie der vietnamesischen Vereinigung der Agent Orange
Opfer im Frühling dieses Jahres zwei Tausend Dollar und die
gesammelten Unterschriften unter die Petition an die US-Regierung
übergeben. Derzeit beteiligt sie sich an der internationalen
Kartenaktion. Auch diese Karten können bei der VSV bezogen
werden. Wie
hiess es doch vor über vierzig Jahren:
„Solidarität...“ Im Kampf um Gerechigkeit
für die Opfer von Agent Orange braucht Vietnam uns noch einmal. Anjuska
Weil, Januar 2006 2005 __________ Vietnam braucht unsere Solidarität noch einmal Zur Agent Orange Konferenz in Paris, 11.
und 12. März 2005 Die Pariser Konferenz, welche die französisch-vietnamesische Freundschaftsgesellschaft organisiert hatte, wurde zu einem vollen Erfolg. Fast
300 Personen, unter ihnen Persönlichkeiten wie Madame Nguyen
Thi Binh, ehemals Vizepräsidentin der Republik Vietnam oder
die Senatorin Madame Hélène Luc waren zu dieser
2. Konferenz gekommen, die in den prestigeträchtigen
Räumen des französischen Senats stattfand.
[1]
Aus Vietnam nahm eine bedeutende Delegation teil. Ihr gehörten
unter anderen Dang Vu Minh, Präsident der Akademie der
Wissenschaften Vietnams an, der Umweltwissenschafter Vo Quy, Nguyen Thi
Ngoc Phuong, Direktorin des Tu Du Frauenspitals von Ho Chi Mihnh-Stadt,
VertreterInnen der Vereinigung der Agent Orange Opfer, unter ihnen die
bekannte Ärztin Phan Thi Phi Phi. Aus Belgien, England,
Schweden, Monaco, der Schweiz und den USA waren Leute aus mit Vietnam
solidarischen Organisationen angereist. Unter den Teilnehmenden aus
Frankreich waren zahlreiche VietnamesInnen, auch junge der 2. und 3.
Generation, deren Engagement den Agent Orange Kindern gilt. Die
ReferentInnen aus Vietnam, den USA und Frankreich berichteten
über den Stand ihrer Arbeit. Dabei gruppierten sich die Themen
der Konferenz in fünf Bereiche: Geschichte des Einsatzes von
Chemiewaffen im Krieg in Vietnam, Bilanz der Studien zu Epidemiologie
und Gesundheitssituation, Zustand des Ökosystems und
Perspektiven zu dessen Verbesserung, soziale und wirtschaftliche
Auswirkungen, sowie juristische Aspekte. Letztere
erhielten durch die Nachricht des Nichteintretens auf die Klage der
Opfer seitens des Gerichts in Brooklyn NY zusätzliches
Gewicht. So wurden denn auch mehrere Vorschläge zum weiteren
Vorgehen eingebracht. Alle waren sich dabei in zwei Punkten einig: der
Kampf um Gerechtigkeit für die Opfer muss weitergehen und er
ist eine langfristige Aufgabe. Dies hielt auch Luu Van Dat,
Rechtprofessor und Mitglied des Büros der Internationalen
Vereinigung der demokratischen Juristen in seinem
eindrücklichen Votum fest, in welchem er juristische
Faktenlage, Rechtempfinden und Emotionen überzeugend zur
Einheit verband. Über die Schritte auf dem langen Weg
entscheidet die vietnamesische Seite souverän in
Abwägung aller Konsequenzen. Ein Beispiel illustriert diesen
Aspekt: Es wäre durchaus denkbar, dass der Internationale
Gerichtshof für Menschenrechte aufgrund der vorliegenden
Fakten zum Schluss käme, dass der massive Einsatz der
dioxinhaltigen Gifte als Verletzung der Bestimmungen zum Schutze von
Zivilpersonen zu werten sei, auch wenn die Substanzen als Herbizide
gehandelt werden. Und es wäre ebenso denkbar, dass die USA von
einer Mehrheit der Staatengemeinschaft dafür verurteilt
würden. Aber dann? Welche Konsequenzen hätte Vietnam
zu gewärtigen? Wie
ein roter Faden zog sich die Dringlichkeit der Bedürfnisse der
Agent Opfer durch die beiden Konferenztage. Sie können nicht
warten, bis die wissenschaftlichen Studien weiter vorangetrieben worden
sind. Sie leiden jetzt und brauchen jetzt Hilfe. Um diese im
notwendigen Umfang zu leisten, ist eine breite
Solidaritätsbewegung unabdingbar. Sie aufzubauen ist die
Herausforderung, die allen KonferenzteilnehmerInnen ins Gepäck
gelegt wurde. Anjuska
Weil [1]Die 1. Konferenz hatte im Juli 2002 in Stockholm stattgefunden, Hoa Binh Nr. 22 informierte ausführlich darüber. |
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